Zahlungen im Amateurfußball

Liebe Vereine des Hessischen Fußball-Verbandes,

am gestrigen Abend zeigte die ARD eine Dokumentation über Zahlungen im deutschen Amateurfußball mit dem Titel „Milliardenspiel Amateurfußball – Wenn das Geld im Umschlag kommt“, die Sendung ist über diesen Link in der Mediathek verfügbar. Darin heißt es unter anderem: „Im deutschen Amateurfußball fließt viel Geld – zum Teil an der Steuer vorbei. Pro Saison werden rund 500 Millionen Euro an Schwarzgeld gezahlt.“

In diesem Zusammenhang appelliert der Hessische Fußball-Verband, sorgsam mit den Vereinsfinanzen umzugehen und sich an die entsprechenden Vorgaben zu halten. Diese sind unter anderem in der HFV-Spielordnung festgehalten. Eine Zusammenfassung zu diesem Thema sehen Sie hier.

Zahlungen an Spieler*innen in unteren Amateurligen sollten prinzipiell hinterfragt werden und können Vereine auf den falschen Weg führen. Für jeden Amateurverein sollte die Förderung des Nachwuchses und der Aufbau nachhaltiger Strukturen für das organisierte Sporttreiben im Vordergrund stehen, nicht allein der kurzfristige Erfolg einer 1. Mannschaft, verbunden mit möglicherweise höheren Investitionen. Leidenschaft, Begeisterung, Bewegung, Gemeinschaft, Spaß sowie das Vermitteln von Werten sind und bleiben die wichtigsten Aufgaben der Amateurvereine. Dafür ist regelmäßig zu sensibilisieren, um das Fundament des Breitensports zu stärken.

Vereine können natürlich selbstständig entscheiden, ob und in welchem Umfang sie Gelder an Spieler*innen und Trainer*innen geben. Selbstverständlich müssen die damit verbundenen Regelungen eingehalten werden. Verstöße sind von den zuständigen Behörden zu ahnden. Wir weisen unsere Vereine auf diese Risiken ausdrücklich hin, auch auf die Risiken bei Nichtbeachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Leider gibt es immer wieder Beispiele von Vereinen, die Zahlungsverpflichtungen eingehen und diese gegenüber ihren Spieler*innen und Trainer*innen nicht dauerhaft nachkommen können – bis hin zur Gefährdung der Vereinsexistenz. Fatal sind Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben. Der alle drei Jahre erscheinende Sportentwicklungsbericht unterstreicht, dass nahezu ausschließlich Sportvereine in existenzielle finanzielle Schwierigkeiten geraten, die Zahlungen an Sportler*innen leisten.

Alle Vereine sind vor diesem Hintergrund zu vernünftigem und angemessenem wirtschaftlichen Handeln angehalten. Ein gesteigertes Maß an wirtschaftlicher Vernunft in der modernen Vereinsführung ist unerlässlich. Dazu gehört, finanzielle Auswüchse einzudämmen.

Um seine Vereine bestmöglich zu unterstützen, offeriert der Hessische Fußball-Verband regelmäßig Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Finanzen an, beispielsweise Kurzschulungen zum Thema „Der Verein als Arbeitgeber“ und „Amateurverträge“. Aktuell wird auch die Online-Fortbildung mit Thema „Steuerliche Behandlung eines Fußballspieltages“ (Samstag, 29. Januar von 9 bis 13 Uhr, Anmeldeschluss ist der 24. Januar) angeboten, das Thema Steuerrecht wird am Samstag, 19. Februar von 9 bis 13 Uhr ebenfalls online behandelt. In diesem Zusammenhang ist auch das Modul der Vereinsmanager-Ausbildung „Vereine im Steuerrecht“ interessant, das am 24. und 25.6. in Grünberg veranstaltet wird und nicht nur für Lizenzanwärter offen ist.

Kontaktieren Sie uns bitte, wenn Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema haben, der HFV hilft Ihnen gerne weiter!

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Reuß, Präsident

Torsten Becker, Vizepräsident

Frank Illing, Vorsitzender des Verbandsausschusses für Qualifizierung und Vereinsentwicklung

HESSISCHER FUSSBALL-VERBAND e.V.